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Erste Baupläne für ein neues Quartier auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens, das auch einen Forschungscampus und einen Gewerbepark umfassen wird, sind abgeschlossen. Durch die Schließung des Flughafens sind die Stadtteile attraktiver geworden.
Bisher galt Reinickendorf als einer der günstigsten Wohnorte Berlins. Allerdings dürfte die Schließung des Flughafens Tegel die Preise aus zwei Gründen in die Höhe treiben. Zum einen ist es in vielen Stadtteilen Reinickendorfs im Nordwesten der Hauptstadt deutlich ruhiger geworden. Der zweite Grund ist, dass auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens ehrgeizig geplant ist, ein komplett neues Quartier mit rund 5.000 Wohnungen für bis zu 13.000 Menschen zu schaffen: Das „Schumacher Quartier“ wird an benachbarte Wohngebiete angebunden und damit verbunden sicherzustellen, dass auch sie eine Verbesserung der sozialen Infrastruktur und des öffentlichen Raums erfahren.
Die ehemaligen Flughafenterminals werden durch mehrere Neubauten ergänzt, um einen neuen Gewerbe- und Industriepark sowie einen Forschungscampus zu schaffen, der unter anderem eine Universität, ein Konferenzzentrum und ein Gründerzentrum beherbergen wird. Ein Bauplan für einen Schlüsselabschnitt dieser „Urban Tech Republic“, wie das Gelände heißen soll, wurde im Dezember 2021 fertiggestellt, die Modernisierungs- und Baumaßnahmen sollen 2024 beginnen.
Reinickendorf
Durch Reinickendorf führen zwei U-Bahn- und drei S-Bahn-Linien, wodurch ein Großteil des Bezirks bereits sehr gut an den Rest der Hauptstadt angebunden ist. Eine Verlängerung der U-Bahn-Linie U6 bis zu den ehemaligen Flughafenterminals wurde zeitweise diskutiert, aber die Stadt entschied sich schließlich gegen das Projekt. Auch mit einer Verlängerung der U8 bis ins Märkische Viertel ist in absehbarer Zeit nicht zu rechnen. Diese Verlängerung auf Platz drei der beliebtesten Berliner U-Bahn-Projekte steht. Das Märkische Viertel ist eine Trabantenstadt, die bereits in den 1960er Jahren errichtet wurde. Es beherbergt derzeit rund 50.000 Menschen und ist umgeben von Feldern, Wiesen, Kleingartenanlagen und Einfamilienhäusern.
Im Gegensatz zum Märkischen Viertel haben viele der 11 Reinickendorfer Ortsteile einen ausgeprägt ländlichen Charakter. So zum Beispiel der Ortsteil Heiligensee, der ursprünglich ein Angerdorf war und um einen Dorfanger herum gebaut wurde. Er befindet sich auf einem Landstreifen zwischen der Havel, dem Nieder-Neuendorfer See und dem Heiligensee. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts lebten die Bewohner des Ortes überwiegend von der Landwirtschaft. Frohnau, das sich am nördlichen Rand des Bezirks befindet. Die “Berliner Terrain-Centrale” war zwischen 1908 und 1910 Teil der Planungsphase als exklusive Gartenstadt. Hier finden Sie Straßen mit Villen und Landhäusern, von denen viele seit 1910 und den 1930er Jahren erhalten sind.
Das Ende des Fluglärms in Tegel hat den Quartieren im und um den Stadtteil einen deutlichen Schub gegeben. Mit einer Verlängerung der beiden U-Bahnlinien ist in absehbarer Zeit nicht zu rechnen. Stattdessen konzentrieren sich die Bemühungen zur Verbesserung der Verkehrsanbindung auf den Regionalverkehr und den Ausbau des Busangebots.